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Lara und Felix machen Kinder stark

VON CHRISTIAN LINGEN

Die meisten Kinder haben es schon einmal gehört: "Steige nie zu einem Fremden ins Auto." Natürlich auch die Erstklässler der Grundschule Meerkamp. Um den Kindern zu zeigen, wie sie sich gegen Gewalt oder sexuelle Übergriffe wehren können, kamen Julia Schlegl und Ralf Schmitz in die Schule. Der Motivationstrainer und die Diplom-Pädagogin gehören zur Initiative "Sicher- Stark" und vermitteln den Kindern, wie sie genau das werden.

Wichtige Aktion

"Diese Aktion an unserer Schule ist sehr wichtig", findet Katharina Baumann. "Wir haben auch im Unterricht schon über das Thema gesprochen", verriet die Klassenlehrerin am Rande des Trainings. Zu Beginn stellten sich Lara und Felix vor. Die beiden Handpuppen, gesprochen von Ralf Schmitz und Julia Schlegl, erklärten den Kindern, worum es geht. Ralf Schmitz war früher bei der Polizei. Das fanden die Kinder echt spannend: "Hast du Verbrecher gejagt", wollte zum Beispiel Charline wissen.

Dann ging es richtig los. Zuerst standen so genannte Vertrauensspiele auf dem Programm. "Das dient dem Kennenlernen. Die Kinder sollen sich auf einander verlassen können", erklärte Julia Schlegl. In einem Film wurde erklärt, welche Regeln die Schüler beachten müssen, damit ihnen nichts passiert. Dort wurden Situationen angesprochen, die Kinder unbedingt vermeiden sollten. Neben dem Autofahrer, der versucht, ein Kind in seinen Wagen zu locken, war da auch der Fremde, der einem Kind ein Eis anbot. Natürlich wussten die Erstklässler Bescheid: "Nein, das nehmen wir nicht an."

Lara und Felix machten darauf aufmerksam,wie wichtig es ist, die eigene Telefonnummer zu kennen. "Die kenne ich", sagte Miriam stolz. Philipp wusste sogar die Nummer des Notrufs. Auf einem Zettel, den die Kleinen von Felix bekamen, stand die "Nummer gegen Kummer". "Die könnt ihr immer anrufen", sagte er. Zusammen lernten sie die Nummer auswendig: "0800/1110111", war da laut und deutlich zu hören.

Der wahrscheinlich wichtigste Teil des Morgens war die praktische Übung. Hier stellten Ralf Schmitz und Julia Schlegl Situationen nach. Beispiel: Eine fremde Frau kommt auf den Sportplatz. Drei Kinder gin- gen spontan mit ihr. Der Rest wusste: "Das darf man nicht." Und das riefen sie dann auch ganz laut. Dann wurde die Szene mit dem Autofahrer geübt, der die Kinder aufforderte mitzukommen. "So lernen die Kinder am besten, wie sie sich verhalten müssen", erklärte Ralf Schmitz. Allerdings war er auch ziemlich sauer. "Wir bekommen keine Zuschüsse mehr und müssen deswegen Ende des Jahres voraussichtlich Schluss machen. Es kann nicht sein, dass Kampfflugzeuge wichtiger sind, als Kinder", war der Motivationstrainer empört.

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