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Wehrhaft, sicher, stark

Initiative gegen Gewalt an Kindern

Karlsruhe - Gewalt gegen Kinder, ein erschreckendes Phänomen, nicht nur unserer Zeit, aber in alamierenden Maße nehmen Gewalttaten gegen Kinder zu. Mädchen, aber auch Jungen sind Opfer in einer immer gewaltbereiteren Gesellschaft. Aufklärungsbedarf ist gegeben, aber auch der Ruf nach Schutz der Kinder wird immer lauter. Hilfe zur Selbsthilfe lautet das Motto. Die Initiative "Sicher-Stark" möchte ein Zeichen setzen und hilft Kindern, sich gegen potentielle Täter im Vorfeld zur Wehr zu setzen.

"Es ist an der Zeit, den eigenen Schutz vor Gewalt selbst in die Hand zu nehmen", sagt der ehemalige Polizeibeamte und Selbstverteidigungsexperte Ralf schmitz vom Sicher-Stark-Team. "Wir können uns nicht mehr allein darauf zurückziehen, dass die Polizei und der Staat für unsere Sicherheit zu sorgen haben - wir müssen uns selbst mit den möglichen Gefahren auseinandersetzen und auch unsere Potentiale erweitern, uns selbst zu schützenund im Ernstfall auch zu verteidigen." Die Worte von Ralf Schmitz lassen seine langjährige Efahrung erkennen, die er während den Kinderschulungen gesammelt hat.

"Realitäts-Check" bringt mehr Sicherheit

Bereits über 100.000 Kinder haben die Teams von Sicher-Stark in Deutschland besucht. Sie kommen in Schulen, Sportvereine und Gemeindeeinrichtungen. Dort treten Sie als interdisziplinäres und gemischtgeschlechtliches Team auf. Es sind Pädagogen, Psychologen oder Kindertherapeuten, die zusammen mit Polizeitbeamten oder Kampfsporttrainern den Kindern das nötige Wissen vermitteln, um sich wirksam vor Übergriffen zu schützen. Mit dieser Rollenaufteilung können die psychologischen, wie auch die gewaltpräventiven Aspekte aufgegriffen werden.

Die Trainingsmaßnahmen der Initiative beruhen auf einem Konzept, das bereits erstaunliche Erfolge vorzuweisen hat. Die Kinder berichten immer wieder, dass sie weniger ängstlich und wesentlich selbstbewusster auftreten. Sie lernen Stärken und Fähigkeiten an sich kennen, die sie oftmals zuvor gar nicht kannten. Das Außergewöhnliche bei den Kursen sind die so genannten "Realitäts-Checks". Eigens geschulte Personen, die "Dummies", gehen auf die Kinder zu und konfrontieren sie mit Situationen, die so auch in der Realität vorkommen können. Die Reaktionen der Kinder werden gefilmt und während einer späteren Auswertung der Filme analysiert. So reflektieren die Kinder mehr über das eigene Verhalten und lernen daraus.

Das Sicher-Stark-Team kommt nach Bretten

Eltern können ebenfalls im Vorfeld Maßnahmen ergreifen, um ihre Kinder zu schützen. Die Initiative empfiehlt den Eltern, ihren Kindern in bedrohlichen Situationen zu helfen. Wenn ein Kind hilfebedürftig aussieht, sollten die Eltern einschreiten, nicht wegsehen. Des Weiteren mahnt die Initiative dazu an, einen festen Schulweg zu vereinbaren. Umwege erhöhen die Gefahr von Übergriffen. Wenn noch ein Freund besucht wird nach der Schule, dann nur nach einem Telefonat mit den Eltern. Auch sollten die Eltern den Kindern klar machen, welche Personen vertrauenswürdig sind und zu welchen die Kleinen ins Auto steigen dürfen. Es sollte ein Losungswort vereinbart werden, dass von den Kindern abgefragt wird, bevor sie ins Auto steigen.

Im Landkreis Karlsruhe findet die nächste Schulung des Sicher-Stark-Teams am kommenden Freitag und Samstag für 11- bis 12jährige Kinder statt. Mädchen kommen am Freitag, der Kurs am Samstag ist für Jungs gedacht. Der Kurs findet in der Sporthalle der Max-Planck-Realschule in Bretten statt, Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 13 Uhr. Anmeldungen bitte unter Telefon 07252/94400.
(hok)

Meldung vom Donnerstag, 5. Mai 2005 © ka-news 2005

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www.sicher-stark.de

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