"Ich bin ein starkes Kind vom Gehirn her"

Sicher-Stark-Initiative in der Grundschule Erdmannsdorf zu Gast - Experten bereiten Kinder auf gefährliche Situationen im Alltag vor

Erdmannsdorf. Gewalt und sexuelle Übergriffe an ihren Kindern ist eine Vorstellung, die bei Eltern die blanke Panik ausbrechen lässt -obwohl sie solchen Vorfällen meist hilflos gegenüberstehen. Denn helfen kann sich in erster Linie das Kind. Und bei der Sicher-Stark-Initiative soll Kindern von Experten beigebracht werden, wie sie das machen können. Am Donnerstag war das Präventionsteam in der Grundschule Erdmannsdorf und zeigte den Zweitklässlern, wie sie sich schützen können. Und nicht umsonst, denn einige der Kinder haben bereits Erfahrungen mit gefährlichen Situationen gemacht.

"Mir ist das mal passiert, dass jemand immer hinter mir hergelaufen ist - ich bin dann ganz schnell nachhause und habe meiner Mutter davon erzählt", sagte der achtjährige Leon zum Beispiel. Genau für solche Situationen sollten die Kinder gestärkt werden. "Wir hatten die Themen Missbrauch und Gewalt auch schon immer wieder im Unterricht eingeführt und dieser Kurs war jetzt der krönende Abschluss dafür", erzählte Klassenlehrerin Sabine Zschocke. Mit einem Plakat, auf dem jeder Schüler kurz beschrieben hätte, was für ihn "stark" ist, habe sich die Klasse an dem Wettbewerb der Kreissparkasse Freiberg zur Aktion beteiligt. "Es ist gut, wenn so ein schwieriges Thema auf diese Art und Weise vermittelt wird", findet die Lehrerin. Ralf Schmitz und Bettina Reichert von der Sicher-Stark-Initiative hatten Spiele, Filme und Übungen mitgebracht, um die Kinder auf Konflikt- und Gefahrenlagen im Alltag vorzubereiten. Los ging es mit "Übungen zum Warmwerden" und einem Film, der die Zweitklässler für gefährliche Situationen sensibilisieren sollte. Mithilfe der Handpuppen Lara und Felix lernten die Acht- und Neunjährigen beispielsweise die kostenfreie "Nummer gegen Kummer", die sie anrufen können, wenn ansonsten kein Ansprechpartner für sie da ist. "Die Nummer kannte ich noch nicht, das gefällt mir sehr gut", urteilte die Zweitklässlerin Lynn.

Von Hannah Metzger

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